Liebe Leserin, lieber Leser

Der UN-Kinderrechtsausschuss hat der Schweiz im September dieses Jahres erneut empfohlen, eine Ombudsstelle für Kinderrechte einzurichten. Eine Ombudsstelle unterstützt Kinder und Jugendliche in Berührung mit dem Rechtssystem. Sie begleitet die Rechtsetzung und stellt sicher, dass die Rechte und Bedürfnisse von Kindern in der Politik und Praxis wahrgenommen werden. Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz äussert sich in einem Positionspapier zur Ausgestaltung einer solchen Stelle in der Schweiz. In diesem Newsletter finden Sie zudem unsere Vorschau auf die laufende Wintersession sowie weitere Neuigkeiten rund um die Kinderrechte.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
Ihr Netzwerk Kinderrechte Schweiz


Themen
Positionspapier zur Schaffung einer Ombudsstelle für Kinderrechte
Internationaler Tag der Kinderrechte – Schweiz muss Lücken in der Datenerhebung schliessen
Vorschau auf die Wintersession 2021
Stellungnahme zur Revision des Zivilgesetzbuchs - Massnahmen gegen Minderjährigenheiraten
Nationalrat spricht sich für das Recht auf gewaltfreie Erziehung aus
Wegweisender Entscheid des UN-Kinderrechtsausschusses im «Klimawandel-Fall»
Neue Lehrmittel für die formale, informelle und sonderpädagogische Bildungsarbeit
Update Corona-Report
Erste nationale Statistik der Mütter- und Väterberatung
Neues Mitglied im Netzwerk
Positionspapier zur Schaffung einer Ombudsstelle für Kinderrechte
Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz nimmt im vorliegenden Positionspapier Stellung zur Umsetzung der Motion Noser (19.3633) zur Schaffung einer Ombudsstelle für Kinderrechte. Einer Ombudsstelle kommt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zu. In Einklang mit den Empfehlungen des UN-Kinderrechtsauschusses an die Schweiz ist das Netzwerk Kinderrechte Schweiz der Auffassung, dass eine Ombudsstelle für Kinderrechte die Befugnis erhalten sollte, Beschwerden von Kindern zu untersuchen und zu behandeln.
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Internationaler Tag der Kinderrechte – Schweiz muss Lücken in der Datenerhebung schliessen
Anlässlich des internationalen Tags der Kinderrechte fordert das Netzwerk Kinderrechte Schweiz, die Datenerhebung zu den Kinderrechten verbessern. Zu vielen Lebenssituationen von Kindern fehlen in der Schweiz nach wie vor aussagekräftige und desaggregierte Daten, dies zeigen die Empfehlungen des UN-Kinderrechtsausschusses an die Schweiz und der NGO-Bericht des Netzwerks Kinderrechte Schweiz. Die Schweiz muss zügig eine standardisierte Datenerhebung schaffen, die alle kinderrechtlich relevanten Bereiche abdeckt. Nur so können Lücken, Missstände und eine mögliche Diskriminierung von bestimmten Kindergruppen erkannt und gezielt behoben werden.
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Vorschau auf die Wintersession 2021
Der Nationalrat beschäftigt sich in der Wintersession mit einer Motion der ständerätlichen Bildungskommission (WBK-S), die Lücken in der Integrationsagenda füllen und die Chancengerechtigkeit für Jugendliche verbessern will. Die Motion beauftragt den Bundesrat, die Kantone bei der Umsetzung und der Finanzierung von Massnahmen zur Förderung der Berufsbildungsfähigkeit von spät zugewanderten Jugendlichen zu unterstützen. Der Ständerat hat der Motion bereits zugestimmt, ebenso die Mehrheit der nationalrätlichen Bildungskommission (WBK-N). Dies und weitere Informationen zur laufenden Session finden Sie in unserer Sessionsvorschau.
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Stellungnahme zur Revision des Zivilgesetzbuchs - Massnahmen gegen Minderjährigenheiraten
Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz hat an der Vernehmlassung zur Revision des Zivilgesetzbuchs betreffend Massnahmen gegen Minderjährigenheiraten teilgenommen. Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz begrüsst die grundsätzliche Stossrichtung der Revision und befürwortet, dass der Bundesrat beim Eheungültigkeitsgrund «Minderjährigkeit» den gesetzgeberischen Handlungsbedarf erkannt hat und Minderjährige besser vor Zwangs- und Minderjährigenheiraten schützen will. Minderjährigenheiraten sind eine schädliche Praktik und stellen eine Kinderrechtsverletzung dar. Hinsichtlich der Aufrechterhaltung einer Minderjährigenehe im Einzelfall (Interessenabwägung) ist das Netzwerk Kinderrechte Schweiz der Ansicht, dass die Interessenabwägung beibehalten werden kann. Allerdings gilt es, Ausnahmegründe für die Aufrechterhaltung einer Minderjährigenehe vertieft zu prüfen und gesetzlich festzuhalten.
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Nationalrat spricht sich für das Recht auf gewaltfreie Erziehung aus
Der Nationalrat hat in der vergangenen Herbstsession der Motion 19.4632 von Nationalrätin Bulliard-Marbach mit 111 zu 79 Stimmen bei drei Enthaltungen zugestimmt. Die Motion will das in der Bundesverfassung verankerte Recht auf besonderen Schutz der Unversehrtheit von Kindern zivilrechtlich verankern. Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz begrüsst diesen wichtigen Etappensieg für die Umsetzung der Kinderrechte in der Schweiz ausdrücklich. Als nächstes wird der Ständerat über die Vorlage entscheiden.
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Wegweisender Entscheid des UN-Kinderrechtsausschusses im «Klimawandel-Fall»
Der UN-Kinderrechtsausschuss hat am 11. Oktober 2021 den lang erwarteten Entscheid über die Zulässigkeit der Beschwerde zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder und Jugendliche gefällt. Die Beschwerde wurde im September 2019 von 16 Kindern und Jugendlichen gegen Argentinien, Brasilien, Frankreich, Deutschland und die Türkei eingereicht. Die Staaten gehören zu den grössten CO2-Emittenten weltweit und haben gleichzeitig das Fakultativprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention betreffend ein Beschwerdeverfahren ratifiziert. Obwohl der UN-Kinderrechtsausschuss die Beschwerde abwies, betonte er, dass dieser Fall neue Fragen der Zuständigkeit für grenzüberschreitende Schäden in Zusammenhang mit dem Klimawandel aufgeworfen und den Grundstein für künftige Beschwerden zu dieser Thematik gelegt habe.  

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Neue Lehrmittel für die formale, informelle und sonderpädagogische Bildungsarbeit
Die Organisationen Integras, Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und Terre des HommesSchweiz/Suisse lancieren neues Lehrmaterial zu den Kinderrechten für die formale, informelle und sonderpädagogische Bildungsarbeit. Das Angebot schliesst an die Arbeiten des Internationalen Instituts für die Rechte des Kindes (IDE) an und wird ab 2021 von den oben genannten Organisationen weitergeführt. Für das Jahr 2021-2022 thematisieren die Lehrmittel Artikel 31 der Kinderrechtskonvention: das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung. Die Lehrmaterialien sind auf Französisch, Deutsch und Italienisch als kostenloser Download verfügbar.
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Update Corona-Report
Die Covid-19-Pandemie hat weitreichende negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Menschen. Der aktualisierte Corona-Report von Pro Juventute zeigt, wie sich Corona-Massnahmen im Detail auf die verschiedenen Lebensbereiche von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz auswirken:
  • 55 % der 16- bis 24-Jährigen geben für die erste Jahreshälfte 2021 an, dass sich die Corona-Pandemie negativ auf ihre Stimmungslage ausgewirkt hat
  • Im Vergleich zum Vorjahr führte das 147 im laufenden Jahr 40 Prozent mehr Beratungen zum Thema Suizidgedanken durch, pro Tag sind es 7 Kontakte zu Suizidabsichten
  • Viele Jugendliche erleben Einsamkeit und Energielosigkeit, fühlen sich im Alltag und in der Schule unter Druck, sorgen sich um eine schlechtere Ausbildung und geringere berufliche Chancen und haben grosse Zukunftsängste bis hin zu depressiven Symptomen.
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Erste nationale Statistik der Mütter- und Väterberatung
Die Mütter- und Väterberatung ist eine zentrale Anlaufstelle für Familien, ein niederschwelliges und flächendeckendes Angebot der frühkindlichen Gesundheitsförderung und Prävention. Die Mütter- und Väterberatung nimmt damit eine wichtige Rolle für die Förderung eines gesunden Aufwachsens und den Schutz von Kindern ein. Der Schweizerische Fachverband Mütter- und Väterberatung liefert nun Zahlen und Fakten zum Angebot. Die Statistik 2020 ist erstmals eine nationale Erhebung mit Daten aus allen Sprachregionen.
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Neues Mitglied im Netzwerk
Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz begrüsst den Verein Espace A als Neumitglied und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit.

Mit einer Mitgliedschaft beim Netzwerk Kinderrechte Schweiz verleihen Sie Kinderrechtsanliegen mehr Gewicht und stärken Ihre Vernetzung mit Kinderrechtsakteur*innen in der Schweiz. Das Netzwerk Kinderrechte ist zudem Ihre Verbindung zum UN-Kinderrechtsausschuss und koordiniert den zivilgesellschaftlichen Bericht zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in der Schweiz.
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Geschäftsstelle Netzwerk Kinderrechte Schweiz
c/o polsan AG, Effingerstrasse 2, CH-3011 Bern, Telefon +41 31 508 36 14
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