Netzwerk Kinderrechte Schweiz
Kinderrechte im Parlament
Im Bereich der Migrationspolitik will die parlamentarische Initiative Amstutz den Familiennachzug von vorläufig Aufgenommenen befristet aussetzen. Damit würde Kindern von vorläufig aufgenommen Personen ihr Recht verwehrt, in persönlichem Kontakt mit beiden Elternteilen aufzuwachsen.
Beide Räte beschäftigen sich mit Vorstössen zum Thema sexuelle Handlungen an Kindern. Im Nationalrat fordert die parlamentarische Initiative von Natalie Rickli, die Altersgrenze für die Unverjährbarkeit sexueller Handlungen, die an Kindern begangen wurden, von 12 auf 16 Jahre anzuheben. In einem Postulat fordert Natalie Rickli zudem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen während der Sechziger- bis Achtzigerjahre im Lichte der Reformpädagogik. Im Ständerat verlangt die parlamentarischen Initiative von Daniel Jositsch, Mindeststrafen für sexuelle Handlungen mit Kindern festzulegen, dabei jedoch zwischen Taten gegenüber Jugendlichen unter 16 Jahren und gegenüber Kindern unter 12 Jahren zu unterscheiden.
Der Ständerat beschäftigt sich zudem mit der Standesinitiative des Kantons Genf zum Thema Administrativhaft für Kinder. Der Grosse Rat des Kantons Genf fordert die Bundesversammlung auf, das Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer dahingehend zu ändern, dass die Administrativhaft für Minderjährige in der Schweiz verboten ist. Die Standesinitiative nimmt damit ein Anliegen auf, das vor Kurzem bereits vom Nationalrat verworfen wurde: In der Frühjahrssession lehnte der Nationalrat definitiv die pa.Iv. von Lisa Mazzone ab, die dieselbe Änderung des Ausländergesetzes zur Abschaffung der Administrativhaft für minderjährige Migrantinnen und Migranten verlangte.
Aus kinderrechtlicher Sicht interessant ist zudem das Postulat von Ruedi Noser, das sich mit dem Thema Ombudsstelle für Kinder auseinandersetzt. Der Interpellant verlangt vom Bundesrat unter anderem Auskunft zur Frage, ob die Einrichtung einer Ombudsstelle für Kinder im Rahmen der geplanten Änderung des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts geprüft werden kann. Der Bundesrat hat zur Interpellation bereits Stellung genommen und ist der Ansicht, dass sich diese Vorlage nicht für die Einrichtung einer Ombudsstelle eignet.
Schliesslich beschäftigt sich der Ständerat mit drei Vorstössen zum Vaterschaftsurlaub.
Die Sessionsprogramme und Tagesordnungen der eidgenössischen Räte können noch Änderungen erfahren. Sie sind unter folgenden Links ersichtlich: