Netzwerk Kinderrechte Schweiz
EKKJ-Studie zum Thema Partizipation
Eine kürzlich publizierte Studie der eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) liefert neue Erkenntnisse, wie sich junge Menschen in der Schweiz zwischen 12 und 27 Jahren politisch beteiligen, was sie dazu motiviert oder daran hindert, und wo sie Veränderungspotentiale sehen.
Die Studie kombiniert eine quantitative Befragung mit innovativen partizipativen Forschungsmethoden. Sie zeigt, dass die konventionellen Formen der politischen Beteiligung (abstimmen, wählen etc.) von jungen Menschen als häufigste Form der politischen Partizipation genutzt wird. Sogenannte unkonventionelle Formen der politischen Partizipation (bspw. Beteiligung an unbewilligter Demonstration) sind gemäss der quantitativen Befragung unter den Jugendlichen am wenigsten verbreitet.
Auf die Frage, was junge Menschen motiviert oder hindert am politischen Diskurs teilzunehmen, wurden vor allem der sozioökonomische Hintergrund, das soziale Umfeld und die Bildung als Faktoren genannt. An der Studie beteiligte Jugendliche wünschen sich denn auch einen besseren Zugang zu politischen Partizipationsmöglichkeiten. Dabei spielt auch die Einführung des Stimmrechtsalter 16 auf kantonaler und nationaler Ebene eine zentrale Rolle.
Empfehlungen der EKKJ
Basierend auf den Erkenntnissen des Berichts formulierte die EKKJ mehrere Empfehlungen zur Förderung der politischen Partizipation von Jugendlichen. Zentral sei es, den Zugang zu Angeboten zu erleichtern, neue und innovative Lernräume für politische Partizipation zu schaffen, die politische Bildung in der Schule zu fördern sowie ernsthafte, wirkungsvolle Partizipation zu ermöglichen.
Besserer Zugang zu politischen Partizipationsmöglichkeiten
Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz begrüsst diese Empfehlungen. Die UN-Kinderrechtskonvention garantiert Kindern und Jugendlichen das Recht auf Beteiligung in allen sie berührenden Angelegenheiten. Das Mitspracherecht gemäss Art. 12 UN-KRK bezieht sich nicht nur auf Gerichts- und Verwaltungsverfahren, sondern auch öffentliche Meinungsbildungs- und Entscheidprozesse, die die Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen betreffen. Entsprechend muss die wirksame Partizipation aller Kinder gefördert werden – beispielsweise durch eine Stärkung der eidgenössischen Jugendsessionen sowie von Jugend- bzw. Kinderparlamenten in den Kantonen.
Weitere Informationen